Kosten Pilotenschein

Die Flugausbildung und die Kosten für Pilotenschein sind bekanntlich ein teurer Spaß. So schön das Fliegen auch sein mag: am Anfang steht die bange Frage:

Kann mir das leisten? Und wie erklär ichs meiner Frau?

Letztere Frage musst Du selbst klären, bei der ersten kann ich Dir helfen. Um Dir eine ganz grobe Einschätzung zu geben, stell ich mal eine Zahl in den Raum: 500€.

Rund 500€ solltest Du im Monat übrig haben, um das Hobby „Motorflug“ wirklich sinnvoll betreiben zu können. Während der Ausbildung ein bisschen mehr, nach der Ausbildung ein bisschen weniger.

Am Anfang wirst Du rund 1,500€ auf den Tisch legen müssen: für die Anmeldegebühr und diverse Ausrüstungsgegenstände, wie beispielsweise ein Headset.

Danach kommen die regelmäßigen Flugstunden und am Ende die Prüfung, da sind durch intensiviertes Training auch noch einmal rund 1,000€ fällig.

Was kostet der PPL(A) im Durchschnitt?

Die Kosten für die Pilotenausbildung für einen PPL (A) sollen im Durchschnitt bei rund 15,000€ liegen. Diese Kosten hängen aber sehr stark davon ab, wie sehr Du Dich engagierst, ob Du Deine Ausbildung in einem Verein oder in einer kommerziellen Flugschule machst und natürlich am eigenen Talent und Verständnis für die Technik des Fliegens.

Ein nicht ganz unwesentlicher Kostenaspekt kann übrigens Deine Körperfülle sein: Bringst Du 120kg auf die Waage, wird es mühsam mit der Schulung in einem preiswerten Zweisitzer – insbesondere, wenn Dein Fluglehrer eher Homer Simpson als Ned Flanders ähnelt. Ein Viersitzer ist pro Stunde 35-100€ teurer – bei 45 Flugstunden kommt da schon ein guter Betrag zusammen.

Und was hast Du für deinen Pilotenschein bezahlt?

Immer diese persönlichen Fragen. Aber gut.

Ich selbst habe von 2013-2014 meine Pilotenausbildung in einem Verein absolviert. Ursprüngliche hatte ich eine möglichst preiswerte Ausbildung auf einem Ultraleichtflugzeug vorgehabt, merkte aber schnell, dass SPL und LAPL (A) eigentlich keinen Sinn machten. Der große PPL (A) bringt bei einem überschaubaren Mehraufwand deutliche Vorteile, so dass ich mich nach reiflicher Überlegung für diese Option entschlossen habe.

Hier ist nun eine Aufstellung der Kosten, die tatsächlich angefallen sind und deutlich unterhalb der 15,000€ liegen. Das  liegt vor allem daran, dass ich mit großem Ehrgeiz an die Sache heranging und mit einem absoluten Minimum an Flugstunden auskommen konnte. Ob das so genial war, sei dahingestellt – nach gemachten Erfahrungen rate ich eher zu einer, sagen wir, etwas gründlicheren Ausbildung.

Die Kosten vom Pilotenschein

Anmeldung / Theorieunterricht

1.253,10 €

Lehrmaterialien*

460,74 €

Führungszeugnis

13,00 €

Anmeldung bei der Behörde

80,00 €

Medical

100,00 €

Gebühren für Landungen

345,71 €

Fluglehrer**

1.160,00 €

Flugstunden (46,4)***

6.620,15 €

Praktische Prüfung

195,80 €

Theoretische Prüfung

130,00 €

Sprechfunkzeugnis BZF 1

445,00 €

Gesamt

9.643,50 €

Wie gesagt, die 46,5 Flugstunden kann man wirklich nur als das absolute Minimum bezeichnen. Ältere Semester und weniger technikaffine Flugschüler werden für ihre Pilotenausbildung deutlich länger brauchen – und das ist auch gut so.

Bei einer Intensivschulung innerhalb von 3 Monaten ist es möglich, 5 Flugstunden bei der Ausbildung zu sparen. Ob man aber eine Flugschule findet, die so schnell schulen kann, ist fraglich, da einem in diesem Lande das Wetter oft einen Strich durch die Rechnung macht.

Theoretisch kann man beim LAPL (A) 10 Flugstunden sparen (35 statt 45), möchte man aber Passagiere mitnehmen, so entspricht der Aufwand für die Passagierflugberechtigung ziemlich genau diesen 10 ursprünglich eingesparten Flugstunden – da kann man auch gleich die große Lizenz machen.

* Umfasst Lehrbücher, Karten etc. Bei uns wurden recht teure Bücher verwendet, manche Flugschulen begnügen sich mit dem Buch „Motorflug Kompakt“ von Winfried Kassera

**Fluglehrer wurde separat abgerechnet

***Die Flugstunden fanden auf einer Cessna 152 und einer viersitzigen Piper PA-28 Archer III statt.

Zum Weiterlesen

Ist der PPL(A) der richtige Weg für Dich?

Ich habe mir während meiner Ausbildung viele Gedanken über die richtige Lizenz gemacht und mich auf halben Weg doch für einen anderen Pilotenschein entschieden.

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8 Gedanken zu „Kosten Pilotenschein“

  1. Nett und ehrlich berichtet :-)
    Ich habe Anfang der 80er einen PPL(A) gemacht – einfach um festzustellen, ob ich es kann.
    Man darf nicht unberücksichtigt lassen, dass die kleinen Maschinen auch einen kleineren Aktionsradius haben ( den man durchaus komfortabler mit einem PKW abdecken kann) und sobald Kosten erst einmal eine Rolle spielen, bleibt es schnell bei Pflichtstunden.
    Dies ist ähnlich spannend, wie regelmäßig mit einem gemieteten Motorboot zum gegenüber liegenden Baggerloch-Ufer zu fahren, sich als Fußgänger -der man dann ja ist- die Beine zu vertreten, um schließlich zeitnah zurück zu kehren.
    Aber worum geht es dann einem Hobbypiloten?
    Die Luft kennt kein Anhalten, kein Verweilen. Kleine Maschinen sind eher leicht,spartanisch ausgestattet und daher laut. Es gibt keine Düfte, nichts zu ertasten, und was man sieht, ist weit weg und klein. Aber man erlebt ein ständiges Steigen, Fallen, Kippen. Fliegen ist halt das komplette Gegenteil von „auf der Erde befindlich“…

    Antworten
  2. Fliegen ist für mich ein Lernen durch die Zeit und Freiheit. Physik und Mathe war vor 30 Jahren kein Problem. Den Tauchschein habe ich auch geschafft. Lernen kann man bis ins Alter….

    Antworten
    • Hi Andreas,
      wie weit ist Deine Entscheidung inzwischen gediehen?
      Würde mich interessieren, da ich „alter Esel“ mit 55(!) auch ernsthaft vorhabe, die LAPL(A) zu erlangen.

      Grüße
      Herbert

      Antworten

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