Piper PA-38 Tomahawk

Die zweisitzige Piper Tomahawk wurde Ende der 70er Jahre als Konkurrenz zu den erfolgreichen Cessna 150/152 Modellen entwickelt. Vor der Entwicklung führte der Hersteller Piper eine ausführliche Befragung zahlreicher Flugschulen durch, bei der herauskam, dass die Fluglehrer sich ein Flugzeug wünschte, welches vom Piloten aktiv aus einer Trudelsituation gebracht werden musste – die Cessna stoppt ein Trudeln von sich aus, ohne Zutun des Piloten.

Ergo hat man mit der PA-38 ein Flugzeug konstruiert, welches beim Trudeln von seinem Piloten aktiv in einen stabilen Zustand gebracht werden musste.

Weil die kleine Piper Tomahawk  nur als Basistrainer für die Pilotenausbildung gedacht war und die Flugschüler sich danach sowieso an größere Muster gewöhnen mussten, war die Tomahawk wie ein kleiner Airliner konstruiert. So fühlte sich im Vergleich zur Cessna 152 das Steuer der Piper deutlich schwerer an. Dadurch sollte der Kraftaufwand für das Führen größerer Maschinen simulieret werden.

Typisch T-Leitwerk: Das Höhenruder wurde erst ab 35 Knoten Fahrt aktiv. Ein ungeduldiger Pilot, der zu früh an dem Ruder zog, konnte deshalb von einer plötzlichen starken Rotation überrascht werden. Ansonsten erwies sich die Piper PA-38 erwies als recht sicheres Flugzeug – nur die Anzahl der fatalen Unfälle durch Trudeln war drei- bis fünfmal so groß wie bei der Cessna!

Dies drohte am guten Ruf der Firma Piper zu kratzen! Training hin oder her, es mussten Maßnahmen getroffen werden, also änderte man das Design der Tragflächen. Eine Verbesserung war das nicht unbedingt – die modifizierten Flügel hatten die Neigung, sich unter starker Belastung zu verbiegen, wodurch deren Wirkung im Grenzbereich nicht hundertprozentig vorhersagbar waren.

Nicht zuletzt deswegen bekam die Piper PA-38 schnell den Spitznamen „Traumahawk“ verpasst.

Von den Leistungsdaten her ist die Tomahawk ihrer großen Konkurrentin von Cessna ebenbürtig. Die Kabine ist großzügig verglast und ein wenig luftiger. als Tiefdecker hat sie Vorteile bei der Übersicht in der Platzrunde. Für den Fotoflug ist sie weniger geeignet, da die Flügel die Sicht auf den Grund versperren. In der Pilotenausbildung wird die Piper Tomahawk heute kaum noch eingesetzt, allerdings findet sie noch häufig Verwendung als zuverlässiges Reiseflugzeug.

In der kurzen Zeit zwischen 1978 und dem Beginn der großen Krise der allgemeinen Luftfahrt in den USA verließen immerhin fast 2,500 Piper Tomahawk das Werk. Von derartigen Stückzahlen können moderne Flugzeughersteller nur träumen.

Piper PA-38 Tomahawk Technische Daten

Abmessungen Spannweite Länge Höhe
10,36 m 7,04 m 2,77 m
Hersteller Piper Aircraft Corporation (USA) piper.com
Varianten

PA38-112

Baujahr

1978-1982

Stückzahl

2.484

Motor

Lycoming O-235-L2A

Leistung

112 PS

V(stall)

49 kt (88 km/h)

V(75{5eb68abc682c3695e5075ae6818d61a223ac726b528b58b95f9748f29945bea8})

100 kt (180 km/h)

Startrollstrecke

1.440 ft

Steigleistung

3,6 5m/s

Dienstgipfelhöhe

13.000 ft

Verbrauch

5,8 gph

Reichweite

867 km

Leergewicht

512 kg

Zuladung

234 kg

Preis (gebaucht)

Ca 20.000€

 

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1 Gedanke zu „Piper PA-38 Tomahawk“

  1. Stimmt, es war 1980 und ich als Flugschüler neben einem erfahrenen Piloten in einer Piper Tomahawk in Pompano FL. Trudeln, Trudeln und die Erde kommt näher. Mein Fluglehrer hatte Schweiss auf der Stirn ehe er die Maschine kurz vorm Boden wieder in Fluglage bringen konnte. Ich fand es toll weil ich dachte das sei ja nur eine Übung, mir wurde erst später bewusst in welche Gefahr uns dieses Biest gebracht hatte. Unglaublich, aber das Ding war hauptsächlich für Flugausbildung konzipiert. Allerdings konnte man mit dem Leichtgewicht und dem richtigen Stall und Flair fast eine Punktlandung hinlegen. Mit der Cessna 172 gelang das nicht so leicht dafür war es dann einfach mit dem Trudeln einfach heraus zu kommen wenn man wollte, bei genügend Höhe brauchte man nur alles loslassen, das war nicht elegant aber bequem und sicher.

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