Welcher Pilotenschein?

Wenn Du Dich für eine Flugausbildung entscheidest, hast Du die Qual der Wahl: Welcher Pilotenschein ist der richtige? Der Ultraleicht Lizenz, der LAPL(A) oder der PPL(A)?

Genau wie Du jetzt habe ich mir damals sehr viele Gedanken über dieses Thema gemacht. Lass mich Dir einen kurzen Überblick geben:

Die Lizenz für das Fliegen von Ultraleichtflugzeugen (SPL)

Die Lizenz für das Fliegen von Ultraleichtflugzeugen heißt SPL („Sport Pilot License“). Strenggenommen ist ein Ultraleichtflugzeug kein Flugzeug, sondern nur ein „Luftsportgerät“. Die Dinger sehen zwar aus wie Flugzeuge und fliegen auch ganz wunderbar, es gibt aber einige Einschränkungen.

Ein UL hat maximal zwei Sitze, ein eingebautes Rettungssystem und darf nicht mehr als 472,5kg wiegen. Das ist nicht wirklich viel, insbesondere wenn du übergewichtig bist oder jemanden mitnehmen möchtest, der groß und schwer ist. Außerdem darfst Du nur bei Tag fliegen.

Ein Funksprechzeugnis ist nicht erforderlich, alles nötige wird im Flugunterricht vermittelt. Das spart etwa 400€, wobei Du Dann aber mit der Einschränkung leben musst, dass Du in Kontrollzonen um große Flughäfen nicht einfliegen darfst.

Der SPL ist die preiswerteste Möglichkeit, einen Pilotenschein zu machen. Du brauchst je nach Talent etwa 35-40h Flugstunden bis zur Prüfung, und danach noch weitere 10 Flugstunden, bis Du einen Kumpel oder Deine Freundin mitnehmen darfst.

Der einzige Vorteil vom SPL besteht darin, dass Du kommerziell gegen Bezahlung fliegen darfst.

Von daher möchte ich Dir aber lieber zu einem der anderen Flugscheine raten.

Wenn Du mehr über den SPL erfahren möchtest, schau mal hier

Der LAPL(A) fürs Fliegen von Leichtflugzeugen

Der LAPL(A) ist eine europaweit gültige Privatpilotenlizenz und lässt sich mit ähnlich großem Aufwand erreichen wie der SPL für Sportpiloten. Wesentlicher Unterschied: du darfst damit „richtige“ Flugzeuge mit einem Gewicht von bis zu 2t fliegen – also zum Beispiel eine Cessna 172, wie Du sie bestimmt aus dem Flugsimulator kennst.

Statt einem Passagier darfst Du gleich drei mitnehmen, also Frau und Kinder, Oma und Opa oder die Kumpels vom Sportverein.

Außerdem hast du die Möglichkeit, Berechtigungen für Nachtflug und Kunstflug zu machen. Und natürlich wie beim SPL die Passagierberechtigung, ohne die Du höchstens Deine Katze mitnehmen darfst.

Auch für den LAPL(A) werden mindestens 35 Flugstunden veranschlagt, dazu kommen 60h Theorie und ein Funksprechzeugnis.

Trotzdem gibt es Einschränkungen: der LAPL ist nur ein Europa gültig. Das heißt: in den USA oder Kanada darfst Du nicht fliegen und die Safari in Kenia kannst Du auch knicken. Auch die Türen zum Instrumentenflug bleibt dir verschlossen.

Hier ist alles Wissenswerte zum LAPL(A)

Der PPL(A)

Der PPL(A) ist die ultimative Privatpilotenlizenz. Im Unterschied zum LAPL benötigst Du mindestens 45 Stunden Flugunterrichte. Diese beinhalten aber auch die Passagierberechtigung! Folglich brauchst Du im Endeffekt genauso lange für den Schein, wie beim SPL oder dem LAPL samt Passagierlizenz.

Der größte Vorteil jedoch besteht darin, dass der PPL(A) die Basis für fast alle weiterführenden Ausbildungen ist: Du darfst weltweit praktisch alles fliegen, was vorne einen Propeller hat. Vom Grashüpfer Piper Cub bis zur mächtigen Antonov An2. Du kannst beliebig viele Passagiere mitnehmen. Möchtest Du eines Tages eine Lizenz für den Instrumentenflug machen, ist der PPL(A) die Vorraussetzung. Gewinnst Du richtig fett im Lotto, führt der PPL(A) sogar bis ins Cockpit eines Privatjets!

Und wenn Du dann doch lieber nur ein Ultraleichtflugzeug fliegen möchtest, gibts den SPL quasi als Beigabe mehr oder minder gratis dazu.

Alle Details zum PPL(A)

Welcher Pilotenschein? Ganz klar, der PPL(A)!

Die Ultraleicht-Lizenz mag je nach Flugschule nach einer preiswerten Alternative angeboten werden. Wenn man aber genau rechnet ist, ist die „preiswerte Alternative“ im Endeffekt kaum billiger als der große PPL(A). Dafür musst Du erhebliche Einschränkungen auf Dich nehmen und wirst Dich von der „richtigen“ Fliegerei immer ausgeschlossen fühlen. Gebrauchte ULs sind kaum zu finden, gebrauchte Maschinen der Echo-Klasse hingegen schon.

Von daher gibt es keinen wirklich überzeugenden Grund, nicht gleich den „großen“ Pilotenschein anzustreben.

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